MOTORRAUM & AUßENANWENDUNGEN
Von der Reise in den großen Sommerurlaub mit der ganzen Familie bis hin zur alltäglichen Fahrt in die Arbeit – auch durch Regen oder winterlichen Schnee und Eis – Autos begleiten unser Leben und sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebensraums geworden: Längst sind sie weit mehr als reine Transportmittel. Am Ende des Weges wollen wir entspannt aussteigen und uns ganz dem Anlass der Fahrt widmen.
Besonders die Fahrzeugakustik ist ausschlaggebend, dieses Ziel zu erreichen: Die hocheffizienten Schallabsorber der sawasorb® exterior Familie helfen mit, die Fahrzeugakustik zu optimieren und dafür zu sorgen, dass sich alle Mitfahrer wohlfühlen. Sie bestimmen den akustischen Fingerabdruck jedes Fahrzeugs und unterstützen damit die Identifikation mit dem Auto und der Marke. Die Fahrgeräusche werden minimiert und die Fahrt bleibt für alle Mitreisenden auch bei hohen Geschwindigkeiten oder mitten im hektischen Stadtverkehr ruhig und angenehm. Um die Fahrzeugakustik optimal zu beeinflussen gehen die sawasorb® exterior-Absorber dahin, wo die Geräusche entstehen: In die Außenbereiche des Fahrzeugs.
Der Motorraum und andere Außenanwendungen stellen sie dabei vor besondere Herausforderungen, insbesondere den Umgang mit ganz unterschiedlichen Flüssigkeiten. Vom Regenwasser bis zum Winterdiesel können den Vliesstoffen Flüssigkeiten, die im Motorraum vorkommen, nicht nur nichts anhaben, nein, Absorber lassen sie im wahrsten Sinne des Wortes an sich abperlen.
Quasi im Vorbeigehen verbessern die Absorber dabei nicht nur die Akustik, sondern schützen auch noch Motor und Getriebe, indem sie Temperaturschwankungen ausgleichen und unnötige Kaltstarts vermeiden. Wie Funktionskleidung für das Auto schützen sie also vor Flüssigkeiten und Kälte – und wie jede andere textile Bekleidung sind diese Kunststoffvliese dabei hautfreundlich und geruchsneutral – ganz ohne chemische Bindemittel oder Ausrüstung.

EMISSIONSARM

Gesundheit ist unser höchstes Gut, sie zu schützen unsere Philosophie. Durch gezielte Kombination von Rohstoffen und Fertigungsverfahren, leisten emissionsarme Sandler Vliesstoffe einen aktiven Beitrag. Sortenreine Materialien, beispielsweise hergestellt aus Polyester, das in unseren Trinkflaschen Verwendung findet und auch unsere Kleidung zur „Wohlfühl-Klamotte“ macht, sind vollständig recycelbar. In der Herstellung der Vliese verwendet Sandler keine chemischen Zusätze; die Materialien sind geruchsarm. So schützen sie die Gesundheit von Verarbeitern und Endanwendern gleichermaßen.
Bei der Verarbeitung und dem Gebrauch von Kunststoffen können verschiedene Emissionen auftreten:
- Gesamtkohlenstoffemissionen, die nach der Norm VDA 277 gemessen werden
- Gerüche, auf die das Material nach VDA 270-C3 getestet wird
- Formaldehydemissionen, gemessen nach der Norm VDA 275, die Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen und Atembeschwerden hervorrufen und langfristig sogar Asthma und Allergien auslösen können
- Fogging - die Bildung von Niederschlägen auf den Scheiben im Automobil hervorgerufen durch diese Emissionen – das nach DIN 75201 bestimmt wird
In der Auswahl geeigneter Werkstoffe für ein Endprodukt steht die Vermeidung dieser Emissionen im Fokus. Sandler Vliesstoffe liegen in allen Kategorien unter den zulässigen Grenzwerten.
- Hygiene- & Wipesindustrie: Die Produkte sollen die Gesundheit der Anwender schützen und dabei möglichst unbemerkt bleiben. Die Rohstoffauswahl unterliegt daher strengen Kriterien, um mit hochwertigen Ausgangsmaterialien ein geringstmögliches Emissionslevel sicherzustellen und Geruchsbelastung vorzubeugen. Auch verwendet Sandler keine chemischen Zusatzstoffe, die unangenehme Gerüche verursachen können.
- Automobilindustrie: Sandler Vliesstoffe beugen unangenehmen oder gar gesundheitsschädlichen Emissionen vor – für angenehmeres Handling in der Verarbeitung und langlebigen Fahrspaß.
- Filtermedien: Gerade in Lüftungs- und Klimaanlagen lassen sie uns frei durchatmen ohne die Luftqualität durch Gerüche und andere Emissionen zu beeinträchtigen.
- Dämmstoffe für die Bauindustrie: Emissionsarme Sandler Vliese sind auch für Allergiker eine hervorragende Alternative und fördern die Wohngesundheit.
- Büroakustik & Heimtextilien: Sandler Vliesstoffe sind geruchsarm und nahezu frei von Formaldehyd* und schaffen so am Arbeitsplatz wie auch im eigenen Zuhause den Wohlfühlfaktor.
In Zusammenarbeit mit Partnern bietet Sandler beispielsweise für Staubsaugerbeutel-Materialien die Möglichkeit einer Anti-Odour-Ausrüstung, die Geruchsbildung aktiv entgegenwirkt.
*unter der Bestimmungsgrenze

MEDIENKONTAKT

Gerade in technischen Einsatzbereichen kommen Vliesstoffe mit unterschiedlichsten Flüssigkeiten, Chemikalien oder auch organischen Lösungsmitteln in Kontakt, sind Sonnenlicht oder Feuchtigkeit ausgesetzt. Vorwiegend aus synthetischen Rohstoffen, wie Polyester oder Polypropylen, hergestellt, sind die medienbeständigen Sandler Vliesstoffe anorganischen wie auch organischen Stoffen gegenüber beständig. Das macht sie langlebig; ihre spezifischen Eigenschaften bleiben über die gesamte Nutzungsdauer erhalten. Verfärbung, Erweichung, Quellung, Ablösen von Beschichtungen oder auch Blasenbildung sind mit den geeigneten Sandler Vliesstoffen der Schnee von gestern.
In der Automobilindustrie wird diese Eigenschaft durch Auftropfen von und Benetzung mit ausgewählten Testflüssigkeiten nach der Norm VDA 621 ermittelt. Die Prüftemperaturen können in diesem Test, für den wir mit externen Instituten zusammenarbeiten, variieren.
In spezifischen Anwendungen kommen verschiedene Ausprägungen der Medienbeständigkeit zum Tragen:
Alkalibeständigkeit
In Bauanwendungen kommen Vliese auch mit Beton, Zementmörtel oder Estrich in Kontakt. Bei erhöhter Feuchtigkeit neigen diese Baustoffe dazu, große Mengen an alkalischen Salzen abzugeben. Dank spezieller Polymere halten Sandler Vliesstoffe dieser Beanspruchung stand: Der Werkstoff wird nicht angegriffen, es finden keine Abbaureaktionen statt und die Festigkeit bleibt erhalten. Die Vliese eignen sich somit hervorragend für den Einsatz im Bau. Die Alkalibeständigkeit wird durch Lagerung des Werkstoffes in unterschiedlichen Testmedien bestimmt. Die Lagerungszeiten umfassen mehrere Monate. Im Anschluss erfolgt eine subjektive Kontrolle der Vliesstruktur, wobei Gewichtsverlust und Abnahme der Reißfestigkeit bestimmt werden. Die Alkalibeständigkeit unserer Vliesstoffe testen wir im hauseigenen Labor.
Hydrophobie & Hydrophilie
Hydrophobe Vliesstoffe sind wasserabweisend und nehmen vermindert Feuchtigkeit auf. Diese Eigenschaft wird ohne zusätzliche Ausrüstung allein durch den Einsatz spezieller Polymere und geeigneter Anlagentechnik erzielt.
- Automobil: Hydrophobe Vliesstoffe in Exterieur-Anwendungen halten Wind und Wetter stand.
- Bauanwendungen: Hydrophobe Vliese trocknen schnell ab und beugen so der Ansammlung von Feuchtigkeit vor.
Im Gegensatz dazu nehmen hydrophile Vliesstoffe Wasser leicht auf und leiten es schnell weiter. Spezielle Produktvarianten dienen auch der Speicherung der Flüssigkeit. Sie empfehlen sich für Hygieneprodukte oder auch saugstarke Reinigungstücher.
Oleophobie & Oleophilie
Oleophobie bezeichnet die Eigenschaft von Vliesstoffen und anderen Medien, Öle und Fette abzustoßen. Die Substanzen dringen nicht in das Material ein, sondern perlen auf der Oberfläche ab. Anhand von Motorraumflüssigkeiten wie Getriebeöl, Motoröl oder Diesel testet Sandler intern mittels der Tropfentestmethode die Oleophobie von Vliesstoffen für die Automobilindustrie, die dieser Beanspruchung dauerhaft standhalten. Auch Vliesen für die Filtration können Öle und Fette nichts anhaben.
Oleophile Vliese hingegen verhalten sich gegenüber Ölen und Fetten aufnahmefähig und saugstark. Sie finden beispielsweise als Umweltvliesstoffe Anwendung.
Resistenz gegenüber Pilzen, Bakterien und Feuchtigkeit
Sandler Vliesstoffe aus thermoplastischen Polymeren sind bakteriostatisch, verhindern also passiv die Vermehrung von koloniebildenden Einheiten, indem sie Pilzen oder Bakterien keinen Nährboden bieten. Unterstützt wird diese Eigenschaft gerade in feuchten Einsatzumgebungen durch die Resistenz der Vliese gegenüber Feuchtigkeit: Sie wird von den Fasern nicht aufgenommen, das Vlies trocknet schnell ab.
- Filtration: Sandler Vliesstoffe werden von externen Instituten auf diese Resistenz geprüft. Entsprechende Zertifikate belegen die Eignung der Vliese für den Einsatz in raumlufttechnischen Anlagen gemäß VDI 6022.
- Bauindustrie: Diese Eigenschaft der Vliesstoffe beugt Schimmelbildung vor und schützt die Gesundheit der Bewohner.
Bakteriostatische Eigenschaften werden gemäß DIN EN ISO 846 durch „Bestimmung der Einwirkung von Mikroorganismen auf Kunststoffe“ ermittelt. Das Material wird auf einen Nährboden gelegt und mit verschiedenen Pilzsporen und Bakterien beaufschlagt. Nach 4-wöchiger Lagerung bei festgelegten Temperatur- und Luftfeuchteverhältnissen wird das Pilz- und Bakterienwachstum visuell untersucht.
UV-Beständigkeit
Im Baubereich, für Dachkonstruktion und Fassaden, aber auch in technischen Anwendungen sind die verwendeten Werkstoffe häufig Sonnenlicht ausgesetzt. Dank gezielt ausgewählter Polymere sind Sandler Vliesstoffe UV-beständig: Die Materialstruktur bleibt erhalten, Verfärbungen oder Zersetzung sind kein Thema.
Die UV-Beständigkeit wird im Belichtungstest bestimmt. Die Prüflinge können beispielsweise im Freien hinter Fensterglas dem Sonnenlicht und Klimaschwankungen ausgesetzt werden. Vor und nach dem Test werden die mechanischen Eigenschaften des Vliesstoffes bestimmt und die schädigende Wirkung der UV-Strahlen in Abhängigkeit von der Belichtungszeit ermittelt.

RESSOURCENSCHONUNG

In jeder Phase des Herstellungsprozesses setzt Sandler zur Schonung natürlicher Ressourcen auf bewussten Materialeinsatz. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Vermeidung und Verwertung von Produktionsabfällen. Soweit die Anforderungen der Fertigung dies zulassen, werden während des Fertigungsprozesses anfallende Nebenprodukte wiederaufbereitet und der Produktion als Rohstoff zugeführt. Ist die interne Verwertung nicht möglich, werden die Restrohstoffe dem Recycling zugeführt. So sind Rohstoffe und Vlies in einem geschlossenen Werkstoffkreislauf integriert, der wertvolle Ressourcen erhält.
Diese Recycling-Philosophie unterstützen unsere sortenreinen Vliesstoffe, die ohne Zusatzstoffe aus einem einzigen Polymer hergestellt werden. Sandler Polyester-Vliesstoffe für Bauanwendungen oder die Automobilindustrie, beispielsweise, können nach Gebrauch ohne aufwendige Trennverfahren recycelt und zu neuen Rohstoffen verarbeitet werden. Wo es mit den Produktanforderungen vereinbar ist, kommen zunehmend recycelte Polyesterfasern zum Einsatz – jedem Verbraucher bekannt aus dem Recycling von PET-Getränkeflaschen.
Bei Substraten für Pflege- und Reinigungstücher wird in der Auswahl der Rohstoffe ebenfalls auf Nachhaltigkeit geachtet – mit Viskosefasern aus nachhaltig angebautem Holz aus europäischen Wäldern, zertifiziert nach PEFC™ oder FSC®. Auch biologisch abbaubare Varianten, zu 100 % aus Viskose hergestellt, ergänzen das Produktprogramm.
An der Fertigungsanlage optimiert ein Energiemanagementsystem den Energieverbrauch und reduziert die CO2-Emissionen: Energiemonitore zeigen den aktuellen Verbrauch während der laufenden Produktion. Unser erfahrenes Fachpersonal kann diesen gezielt regeln, um die Energienutzung zu minimieren, ohne die Eigenschaften des Endproduktes zu verändern. Wärmerückgewinnungssysteme reduzieren weiterhin den Energieverbrauch. Bereits seit mehreren Jahren überwacht ein Energiezirkel den Energieverbrauch im gesamten Unternehmen, identifiziert Einsparungspotenziale und Maßnahmen für deren Realisierung.
Auch in ihrer Anwendung tragen Vliesstoffe zur Schonung wertvoller Ressourcen bei: Langlebige Medien verlängern die Wechselintervalle von Filtern oder anderen Produkten und senken so den Materialeinsatz für Ersatzprodukte. Im Automobil wirken Vliesstoffe im Motorraum auch als Wärmeisolator und vermindern Temperaturschwankungen. So werden Kaltstarts verringert, Kraftstoffverbrauch und Emissionen reduziert und Ressourcen geschont. In diesem Segment wurde in Zusammenarbeit mit Marktpartnern eine Simulationssoftware entwickelt, mit deren Hilfe die gewünschten Vlieseigenschaften am Computer gezielt eingestellt werden können. Dies ermöglicht den Verzicht auf ressourcenintensive Versuchsproduktionen.

SCHALLABSORPTION

Als Schallabsorption wird die Umwandlung der Schallenergie in Wärme bezeichnet. Materialien mit hoher Schallabsorption eignen sich hervorragend zur Geräuschdämmung in der Baubranche oder der Automobilindustrie. Faserbasierte Bauteile wie Vliesstoffe empfehlen sich aufgrund ihrer porösen Struktur für diese Anwendungen: Feine Fasern schaffen eine hohe innere Oberfläche mit einem mehr oder weniger beweglichen „Faser-Skelett“. Der Schall kann sich an verschiedenen Stellen brechen. Luftschallwellen, die sich in der Luftschicht ausbreiten werden so vom Vlies absorbiert und gedämpft. Diese Struktur macht die Vliesstoffe außerdem zu hervorragenden Wärmedämmstoffen.
Materialeigenschaften wie Dicke, Dichte, Porosität und Strömungswiderstand des Materials bestimmen dabei den Grad der Absorption. Die Messung der Schallabsorption unter diffusem Schalleinfall erfolgt im Hallraum nach DIN EN ISO 354, oder in der kleineren Alpha – Kabine. Die Schallabsorption unter senkrechtem Schalleinfall kann nach DIN EN ISO 10534 im Kundt´schen Rohr, auch Impedanzrohr genannt, bestimmt werden. Sandler Vliesstoffe werden in Zusammenarbeit mit externen Instituten auf ihre Schallabsorptionsfähigkeit hin geprüft.
In Zusammenarbeit mit namhaften Partnern aus Automobilindustrie und Forschung entwickelte Sandler ein Simulationstool, mit dem die gewünschten Absorptionswerte berechnet werden können. Neue Varianten und Produkte können anhand der geforderten Absorberprofile im Rechner simuliert werden, bevor der erste Anlagenversuch startet. So werden Zeit und Kosten gespart und wertvolle Ressourcen geschont.
Siehe auch: Luftdurchlässigkeit

SCHWERENTFLAMMBARKEIT

Als schwer entflammbar werden Produkte bezeichnet, die im Brandfall speziell festgelegte Kriterien erfüllen: Sie entflammen bei Glut, Funken oder offenem Feuer nicht sofort; bei Entzündung brennen die Strukturen nicht weiter, sondern verlöschen nach einer definierten Zeit wieder.
Je nach Anwendung und Land kommen unterschiedliche Testmethoden zum Tragen:
- Automobilanwendungen: DIN 75200, MV SS 302; PV 3357 sowie UL 94 sind hier die gängigen Normen.
- Filtration: Die Vorgaben bezüglich Schwerentflammbarkeit sind in der DIN 53438 festgehalten.
- Baumaterialien, Vliese für Büroausstattung; Matratzen, die auf Schiffen und in Zügen eingesetzt werden: DIN 4102 oder DIN EN 13501 geben die relevanten Kriterien vor.
- Polstermöbel: Die Norm BS 5852 ist ausschlaggebend.
Unsere Vliesstoffe werden in Zusammenarbeit mit externen Prüfinstituten auf ihre Schwerentflammbarkeit geprüft.

TEMPERATURBESTÄNDIGKEIT

In unterschiedlichsten Anwendungen sind Vliese permanent erhöhten Temperaturen und/oder vereinzelten Temperaturspitzen ausgesetzt. Sandler Vliesstoffe halten dank der Verwendung geeigneter Polymere diesen wechselnden Bedingungen stand. Sie werden ohne chemische Bindemittel hergestellt, dampfen daher unter Temperatureinwirkung nicht aus und sind selbst in anspruchsvollen Anwendungen langlebig und zuverlässig.
- Motorraum von Fahrzeugen: Hier widerstehen Vliesstoffe neben Motorraumflüssigkeiten auch den Umgebungstemperaturen.
- Filtration: In Anwendungen wie Wärmetauschersystemen halten Filtervliese den Temperaturen stand.
- Isolation von Rohrleitungen: In der Heizungs- und Anlagentechnik und auch in Solaranlagen finden temperaturbeständige Vliese als Isolationsmaterial Anwendung und fungieren gleichzeitig als Wärmeisolator.
Die Temperaturbeständigkeit testet Sandler im hauseigenen Labor. Die Materialien werden über einen gewissen Zeitraum im Trockenschrank gelagert. Anschließend wird überprüft, welche Veränderungen der Werkstoff aufweist. Prüfungen wie Klimatests, die durch Prüfzeugnisse dokumentiert sind, werden von externen Prüfinstituten durchgeführt.

WÄRMEDÄMMUNG

Wärme zurückhalten, Wärmeverluste verhindern. In Gebäuden ist dieser Anspruch jedem bekannt, denn hier wollen wir uns wohlfühlen und vor Wind und Wetter geschützt sein. Doch auch unsere Kleidung übernimmt diese Funktion und in technischen Anlagen spart effiziente Wärmedämmung Kosten und Energie.
Vliesstoffe zeichnen sich durch eine spezielle, offene Struktur mit einer Porosität von bis zu 95 Prozent aus. Diese Feinfaserstruktur mit hoher innerer Oberfläche enthält Luft – einen sehr guten Wärmeisolator – und schafft somit beste Voraussetzungen für hervorragende Wärmedämmung. Raumgewicht und Faserstruktur eines Vliesstoffes beeinflussen dessen Wärmeleitfähigkeit. So kann über ein definiertes Flächengewicht, Dicke und eine geeignete Fasermischung auch der gewünschte Grad an Wärmedämmung gezielt eingestellt werden – der richtige Vliesstoff für jede Anwendung.
- Automobil: Auch hier sind Vliesstoffe Wärmeisolatoren und tragen beispielsweise im Motorraum zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs bei.
- Bauindustrie: Als Dämmmaterialien für Innen- und Außenanwendungen in Dach und Wänden tragen Vliese zur Wohlfühlatmosphäre bei, senken dank effektiver Wärmeisolation den Heizbedarf und reduzieren somit Energieverbrauch und Kosten.
- Outdoorkleidung: Einlagevliesstoffe helfen, die Wärme am Körper zu halten.
Entscheidend für die Messung dieser Eigenschaft ist dabei die Wärmeleitfähigkeit des Vliesstoffes, ausgedrückt in der Wärmeleitzahl Lambda. Je kleiner der Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Die Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit erfolgt gemäß ISO 8301 bzw. DIN EN 12667 nach der Wärmeflussmethode mittels Plattenverfahren bei einer mittleren Probentemperatur von 10°C.

DEHNFÄHIGKEIT

Dehnfähige Vliesstoffe ermöglichen eine ideale Anpassung des Materials an die Anwendungsumgebung:
- Hygieneprodukte: In Windelohren und anderen Stretch-Anwendungen erweitern elastische Vliesstoffe diese Funktionalität. Sie passen sich flexibel an den Körper des Trägers an und machen jede Bewegung mit – für optimalen Tragekomfort. Mit niedrigem Kraftaufwand dehnbar, ziehen sie sich bei Nachlassen der Zugkraft auf ihre ursprüngliche Größe zusammen.
- Automobil, technische Anwendungen & Heimtextilien: Verformbarkeit ist gefragt, wo sich Vliesstoffe den Konturen flexibel anpassen müssen. Die Vliese erleichtern die Verarbeitbarkeit; isolieren oder schützen komplexe Bauteile zuverlässig.
- Bauanwendungen: Elastische Vliesstoffe kommen beispielsweise im Fassadenbereich zur Rissüberbrückung zum Einsatz. Sie passen sich den arbeitenden Baustoffen an, können sich bei Bedarf rückverformen und bieten so eine langfristige Lösung.
Die Prüfung der Dehnfähigkeit erfolgt mittels Bestimmung der Höchstzugkraft und Höchstzugkraftdehnung gemäß WSP 110.4 in Längs- und Querrichtung, die bei Sandler im hauseigenen Labor durchgeführt wird.
Das zugelastische Verhalten wird mittels des sogenannten Hysterese-Tests in Anlehnung an DIN 53835 geprüft. Hierbei wird das Material wiederholt bis zu einer definierten Maximalkraft gedehnt. Die erreichte Maximaldehnung bei vordefinierter Kraft und die bleibende Dehnung des Materials werden bestimmt. Die bleibende Dehnung sollte so gering wie möglich ausfallen – ein Zeichen dafür, dass das Vlies im Gebrauch nicht „ausleiert“. Auch diese Tests werden im hauseigenen Labor vorgenommen.

CHEMISCHE WEITERVERARBEITUNG

Ausrüstung
Sandler Vliesstoffe können mit verschiedenen Ausrüstungen versehen werden, die ihre Funktionalität unterstützen, beispielsweise Lotionen oder Reinigungsmittel, aber auch antibakterielle Ausrüstung oder flammhemmende Ausrüstungen zur Steigerung der Schwerentflammbarkeit.
Bedrucken
Vliesstoffe können mittels Thermotransferdruck, Digitaldruck, Flexodruck oder anderen gängigen Verfahren mit vollflächigen oder motivischen Drucken versehen werden.
- Hygiene- & Wipesindustrie: Motivdrucke unterstreichen das Anwendungsgebiet und bieten eine optische Differenzierung.
- Bürogestaltung: Akustische Bauteile zur Raumgestaltung werden auch als Designelement verwendet und können zu diesem Zweck bedruckt werden. Der Thermotransferdruck verleiht der Oberfläche des Vliesstoffes dabei eine zusätzliche Abbindung und Glättung.
Auch eine Vorbehandlung der Oberfläche zur Unterstützung eines besseren Druckergebnisses durch Aufrauen der Fasern ist mit Sandler Vliesstoffen möglich.
Verkleben
Vliesstoffe können sowohl ein- als auch zweiseitig selbstklebend beschichtet werden. In der Filtration: beispielsweise, werden Deckenfiltermedien mit Klebemedien ausgerüstet, um die Verarbeitbarkeit in der Endanwendung zu erleichtern. Der gewünschte Bereich wird dabei mit einer Folie geschützt. Nach Abziehen der Folie kann der Vliesstoff beliebig verwendet werden. Plissierfähige Filtermedien können mit Abstandshaltern aus Hotmelt-Kleber versehen werden.
Auch hier ist eine Vorbehandlung durch Aufrauen problemlos möglich um die Faseroberfläche zu vergrößern und eine noch bessere Haftung des Klebers zu erreichen.

MECHANISCHE WEITERVERARBEITUNG

Falten
Faltfähige Sandler Vliesstoffe für die Filtrationsindustrie eignen sich für die Verarbeitung auf Messer- wie auch Rotationsfaltanlagen. Eine gleichmäßige, längsorientierte Faserstruktur ermöglicht eine besonders akkurate Faltung und hohe Faltentiefen. Die verwendeten Polymere sind temperaturstabil, elastisch und bruchfest und erreichen hohe Stabilität: Die Falten sind formbeständig und dennoch flexibel, sodass ihnen mechanische Einflüsse während des Verarbeitungsprozesses, Temperatureinwirkung oder auch Feuchtigkeit in der Anwendung nichts anhaben.
Schneiden & Stanzen
Sandler Vliesstoffe sind mit gängigen Schneideverfahren wie Bandmesser, CNC Cutter, Stoßmesser aber auch dem Wasserstrahlschneiden oder dem Laserschneiden einfach verarbeitbar. Auch Perforationsschnitte, wie sie beispielsweise für die Abreißlinie bei Reinigungstüchern verwendet werden, sind umsetzbar.
In Hygieneprodukten, in der Automobilindustrie und auch bei Mattenfiltern wird mit Stanzungen gearbeitet. Auch dafür sind Sandler Vliesstoffe geeignet. Ihre Konturentreue unterstützt dabei gerade im Automobil den exakten Einbau in das jeweilige Fahrzeugteil: Das Material verzieht sich im Stanzprozess nicht und ermöglicht so akkurate Stanzungen mit sauberen Kanten.
Vernähen
Der Einsatz ausgewählter Fasern stellt sicher, dass Sandler Vliesstoffe problemlos vernäht werden können – ob im Bekleidungsbereich und bei der Herstellung von Matratzenbezügen, im Automobil-Sitz, für Rohrisolierungen oder zur Konfektionierung von Taschenfiltern.

THERMISCHE WEITERVERARBEITUNG

Prägen
Zur Erzielung von Lagenhaftung, als optischer Hingucker, oder auch für die punktuelle Verformung voluminöser Materialien – Sandler Vliesstoffe werden in verschiedenen Anwendungen verprägt. Sie eignen sich hervorragend sowohl für die Kalander- oder Ultraschallverprägung, wie sie häufig in der Hygieneindustrie zum Einsatz kommen. Im Automobil finden Vliesstoffe auch als Prägeteile Anwendung, beispielsweise für die Motorabdeckung. Auch mit den hierfür gängigen Verfahren Heißprägung oder Ultraschallprägung können Sandler Vliesstoffe ohne weiteres verarbeitet werden.
Verformen
Aufgrund der thermoplastischen Eigenschaften der eingesetzten Polymere können Sandler Vliesstoffe verformt und den Bauteilanforderungen angepasst werden. Spezifische Geometrien sind auf diese Weise darstellbar. Zusätzlich kann mit dieser Verformung auch eine versteifende Wirkung erzielt werden.
- Automobilindustrie: Vliesstoffe werden beispielsweise zu 3D-Formteilen wie Dachhimmel oder Radlaufschale verarbeitet.
- Raumgestaltung: Akustisch wirksame Formteile aus Vlies halten auch in die Raumgestaltung Einzug: So geschehen mit einem Designer-Lampenschirm.
In der Filtrationsindustrie werden Vliesstoffe zur Vorbereitung der Faltung von Pleat-Medien nicht selten „vorgeheizt“. Auch dieser Prozess ist mit Sandler Vliesstoffen problemlos anwendbar.
Verschweißen
Verschweißbarkeit der Vliesstoffe im Ultraschallverfahren, mittels Hochfrequenzschweißen oder auch thermischem Verschweißen wird durch die eingesetzten Polymere ermöglicht.
- Automobilindustrie: Ultraschall- oder Hochfrequenz-Schweißpunkte werden eingesetzt, um Vliesstoffe an Stanz- oder Verkleidungsteile anzubringen.
- Filtration & Hygieneindustrie: Mittels Ultraschall- oder Hochfrequenzverschweißung werden Mehrlagenaufbauten verbunden.
- Technik: Vliesstoffe für Rohrisolierungen werden mit gängigen Schweißverfahren geschlossen.
Kaschieren
Sandler Vliesstoffe können je nach Anwendung mit verschiedensten Medien kaschiert werden. Mit diesen Mehrlagenaufbauten können funktionelle Strukturen erzielt werden: für höhere akustische Wirksamkeit, Versteifung, Festigkeit, Hitzebeständigkeit oder auch zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften. Von der Bekleidung, wo das Vlies mit einem Oberstoff verbunden wird, bis zum Hygieneprodukt, in dem Mehrlagenverbunde zuverlässigen Schutz und Tragekomfort vereinen – die Möglichkeiten sind schier endlos.
Sandler Vliesstoffe eignen sich auch für die in der Hygiene verwendete Hinführung zum Kaschierprozess auf einem Vakuumband, die spezifische Anforderungen an die Luftdurchlässigkeit der Materialien stellt.