HOME CARE FILTRATION
Luftfiltration erfolgt nicht nur im Großen in Lüftungs- und Klimaanlagen, wir alle nutzen sie im Alltag ganz selbstverständlich. Wenn wir zum Staubsauger greifen, möchten wir unseren Lebensraum von Staub und Schmutz befreien – ganz besonders wichtig ist dabei, dass die aufgesaugten Teilchen sicher im Staubsaugerbeutel verschlossen bleiben und nicht wieder mit dem Luftstrom in unser Umfeld gelangen. Das ist insbesondere auch für Allergiker von entscheidender Bedeutung. Der verwendete Staubsaugerbeutel ist dabei wie in jedem anderen Bereich der Luftfiltration das Herz der Filteranlage: Im Gegensatz zum ursprünglichen Beutel, der ein reines Auffanggefäß für Staub und Schmutz ist, sind textile Beutel hochwirksame Filter, die für reine Luft sorgen.
Egal ob der private Staubsauger im eigenen Haushalt oder beim Einsatz in der Industrie: Von Staubsaugerbeuteln wird nicht nur eine optimale Filterleistung erwartet, sondern auch eine einfache Handhabung und insbesondere auch Stabilität, damit sie beim Austausch nicht reißen und den gesammelten Staub wieder freisetzen können.
Das ist gerade auch bei übervollen Staubsaugerbeuteln nicht immer selbstverständlich.
Die weichen Kunststoff-Staubsaugerbeutel aus Sandler sawascreen® oder sawabond® Vliesstoffen können je nach Bedarf und Kundenanforderungen an unterschiedlichste Staubsaugermodelle angepasst werden. Eines haben die Sandler-Staubsaugerbeutelmedien jedoch alle gemeinsam: Trotz des weichen textilen Griffs halten sie den Staub und die organischen Stoffe, die im Laufe der Nutzzeit aufgesaugt werden, sicher dort, wo sie hingehören: im Inneren des Filterbeutels. Die synthetischen Materialien sind robust und lassen sich auch von Feuchtigkeit nicht beeindrucken – insbesondere bieten sie auch Schimmel und Keimen keinen Nährboden.
Und das alles ganz ohne chemische Zusätze – so sind die Filterbeutelmaterialien ganz besonders hautfreundlich, was ihnen auch mit dem Oeko-Tex® 100 Zertifikat bescheinigt wird.

LUFTDURCHLÄSSIGKEIT

Dank ihrer offenporigen Struktur mit durchgängigen Poren erlauben Vliesstoffe eine optimale Luftzirkulation und sind auch für andere Substanzen durchlässig. Die Luftdurchlässigkeit wird gemäß der Norm DIN EN ISO 9237 bestimmt, indem eine flache Materialprobe in das Prüfgerät eingespannt und der Luftstrom auf einen festgelegten Differenzdruck eingestellt wird. Die Strömungsgeschwindigkeit wird gemessen.
- Automobil: Als offenporige Unterpolsterungsmaterialien empfehlen sich Vliesstoffe gerade für aktiv belüftete Klimasitze.
- Technische Anwendungen: Mit gezielt einstellbarer Luftdurchlässigkeit schützen Vliesstoffe beispielsweise als Prozess- oder Verfahrenshilfe, häufig im Verbund mit anderen Materialien, empfindliche Oberflächen. Sie bleiben luftdurchlässig, auch wenn sie andere Medien zurückhalten.
Druckdifferenz
In der Filtration ist dabei das Zusammenspiel von Luftdurchlässigkeit und der sogenannten Druckdifferenz, hervorgerufen durch den Strömungswiderstand des Filters, von Bedeutung. Vor dem Filter baut sich ein höherer Druck auf als hinter dem Filter. Eine niedrige Druckdifferenz, verbunden mit einer hohen Luftdurchlässigkeit des Filtermediums reduziert den Energieaufwand, der nötig ist, um die geforderte Luftmenge durch den Filter zu drücken. Ein Beitrag zur Energieeffizienz des Filters und gleichzeitig eine dauerhafte Kostenersparnis im Betrieb der Filteranlage. Langlebige Sandler Vliesstoffe unterstützen diese Kosteneffizienz, indem die Wechselintervalle der Filter verlängert werden.
Die Prüfung der Druckdifferenz erfolgt gemäß WSP 70.1, indem der Strömungswiderstand des Filters bei einem definierten Volumenstrom bestimmt wird. Mehrere Messungen bei unterschiedlichen Volumenströmen können zu einer Druckverlaufskurve zusammengestellt werden. Diese Prüfung führt Sandler online während der Produktion durch, aber auch in Zusammenarbeit mit externen Instituten und Kunden. Hier werden die Vliesstoffe als Flachware aber auch im fertig konfektionierten Filter geprüft. Weitere relevante Normen in diesem Bereich sind die DIN 53887 und die DIN EN ISO 9237.
Siehe auch: Atmungsaktivität

FILTRATIONSEFFIZIENZ

Die Effizienz eines Filtermediums wird bestimmt durch dessen Abscheidegrad: dem prozentualen Anteil an Partikeln, den ein Filter zurückhält. Neben mechanischen Effekten beruht die Abscheidung auch auf einer natürlichen oder künstlich erzeugten elektrostatischen Ladung des Mediums. Ein idealer Filter würde sämtliche Partikel zurückhalten, dabei aber absolut luftdurchlässig bleiben.
Entscheidend für die Beurteilung eines Filters ist die Entwicklung des Abscheidegrades über die gesamte Nutzungszeit. Hohe Effizienzen während der gesamten Lebensdauer sind gefordert, auch nach Entladung. Denn im Laufe der Einsatzzeit lässt die elektrostatische Ladung des Mediums nach und der Abscheidegrad sinkt. Dies wird hervorgerufen durch die Anhäufung von Staubpartikeln auf der Faseroberfläche oder durch bestimmte Aerosole wie Wasserdampf, Ölnebel oder Rußpartikel. Entladungsstabile Sandler Medien erreichen über ihre gesamte Nutzungsdauer hohe Abscheidegrade und setzen dafür auf mechanische Abscheideeffekte: Feinste Fasern in einem Größenbereich unter 1µm schaffen eine größtmögliche Filteroberfläche für optimale mechanische Abscheidung.
Die Klassifizierung von Filtern erfolgt anhand des ermittelten Durchschnittswertes der Abscheidegrade. Grob- und Feinstaubfilter bis Klasse F9 werden gemäß der Norm DIN EN 779 klassifiziert; Schwebstofffilter ab Klasse E10 gemäß EN 1822 in ihrer jeweils aktuellsten Revision. Der Filter wird mit künstlichen Prüfstäuben in festgelegter Konzentration bis zum Erreichen der Enddruckdifferenz beladen. Der Abscheide- bzw. Wirkungsgrad wird über den Prüfzeitraum mehrfach bestimmt. Für diese Tests arbeitet Sandler mit externen Prüfinstituten zusammen, welche die Materialien unter Normbedingungen wie auch unter realen Einsatzbedingungen testen.
In der Flüssigkeitsfiltration steht die Trennleistung im Vordergrund - die Fähigkeit eines Filtermediums, Fremdstoffe aus einer zu filternden Flüssigkeit herauszutrennen. Synthetische Filtermedien für Kraftstoffe, beispielsweise, separieren Wasser und Schwebstoffe, um den Motor vor Beschädigung zu schützen und den Verbrennungsprozess effizient ablaufen zu lassen. Kleine Poren, in einer festgelegten Größenbandbreite, die gleichmäßig im Medium verteilt sind, begünstigen in dieser Anwendung die rein mechanische Abscheidung und hohe Filtrationseffizienz von Sandler Filtermedien.

MEDIENKONTAKT

Gerade in technischen Einsatzbereichen kommen Vliesstoffe mit unterschiedlichsten Flüssigkeiten, Chemikalien oder auch organischen Lösungsmitteln in Kontakt, sind Sonnenlicht oder Feuchtigkeit ausgesetzt. Vorwiegend aus synthetischen Rohstoffen, wie Polyester oder Polypropylen, hergestellt, sind die medienbeständigen Sandler Vliesstoffe anorganischen wie auch organischen Stoffen gegenüber beständig. Das macht sie langlebig; ihre spezifischen Eigenschaften bleiben über die gesamte Nutzungsdauer erhalten. Verfärbung, Erweichung, Quellung, Ablösen von Beschichtungen oder auch Blasenbildung sind mit den geeigneten Sandler Vliesstoffen der Schnee von gestern.
In der Automobilindustrie wird diese Eigenschaft durch Auftropfen von und Benetzung mit ausgewählten Testflüssigkeiten nach der Norm VDA 621 ermittelt. Die Prüftemperaturen können in diesem Test, für den wir mit externen Instituten zusammenarbeiten, variieren.
In spezifischen Anwendungen kommen verschiedene Ausprägungen der Medienbeständigkeit zum Tragen:
Alkalibeständigkeit
In Bauanwendungen kommen Vliese auch mit Beton, Zementmörtel oder Estrich in Kontakt. Bei erhöhter Feuchtigkeit neigen diese Baustoffe dazu, große Mengen an alkalischen Salzen abzugeben. Dank spezieller Polymere halten Sandler Vliesstoffe dieser Beanspruchung stand: Der Werkstoff wird nicht angegriffen, es finden keine Abbaureaktionen statt und die Festigkeit bleibt erhalten. Die Vliese eignen sich somit hervorragend für den Einsatz im Bau. Die Alkalibeständigkeit wird durch Lagerung des Werkstoffes in unterschiedlichen Testmedien bestimmt. Die Lagerungszeiten umfassen mehrere Monate. Im Anschluss erfolgt eine subjektive Kontrolle der Vliesstruktur, wobei Gewichtsverlust und Abnahme der Reißfestigkeit bestimmt werden. Die Alkalibeständigkeit unserer Vliesstoffe testen wir im hauseigenen Labor.
Hydrophobie & Hydrophilie
Hydrophobe Vliesstoffe sind wasserabweisend und nehmen vermindert Feuchtigkeit auf. Diese Eigenschaft wird ohne zusätzliche Ausrüstung allein durch den Einsatz spezieller Polymere und geeigneter Anlagentechnik erzielt.
- Automobil: Hydrophobe Vliesstoffe in Exterieur-Anwendungen halten Wind und Wetter stand.
- Bauanwendungen: Hydrophobe Vliese trocknen schnell ab und beugen so der Ansammlung von Feuchtigkeit vor.
Im Gegensatz dazu nehmen hydrophile Vliesstoffe Wasser leicht auf und leiten es schnell weiter. Spezielle Produktvarianten dienen auch der Speicherung der Flüssigkeit. Sie empfehlen sich für Hygieneprodukte oder auch saugstarke Reinigungstücher.
Oleophobie & Oleophilie
Oleophobie bezeichnet die Eigenschaft von Vliesstoffen und anderen Medien, Öle und Fette abzustoßen. Die Substanzen dringen nicht in das Material ein, sondern perlen auf der Oberfläche ab. Anhand von Motorraumflüssigkeiten wie Getriebeöl, Motoröl oder Diesel testet Sandler intern mittels der Tropfentestmethode die Oleophobie von Vliesstoffen für die Automobilindustrie, die dieser Beanspruchung dauerhaft standhalten. Auch Vliesen für die Filtration können Öle und Fette nichts anhaben.
Oleophile Vliese hingegen verhalten sich gegenüber Ölen und Fetten aufnahmefähig und saugstark. Sie finden beispielsweise als Umweltvliesstoffe Anwendung.
Resistenz gegenüber Pilzen, Bakterien und Feuchtigkeit
Sandler Vliesstoffe aus thermoplastischen Polymeren sind bakteriostatisch, verhindern also passiv die Vermehrung von koloniebildenden Einheiten, indem sie Pilzen oder Bakterien keinen Nährboden bieten. Unterstützt wird diese Eigenschaft gerade in feuchten Einsatzumgebungen durch die Resistenz der Vliese gegenüber Feuchtigkeit: Sie wird von den Fasern nicht aufgenommen, das Vlies trocknet schnell ab.
- Filtration: Sandler Vliesstoffe werden von externen Instituten auf diese Resistenz geprüft. Entsprechende Zertifikate belegen die Eignung der Vliese für den Einsatz in raumlufttechnischen Anlagen gemäß VDI 6022.
- Bauindustrie: Diese Eigenschaft der Vliesstoffe beugt Schimmelbildung vor und schützt die Gesundheit der Bewohner.
Bakteriostatische Eigenschaften werden gemäß DIN EN ISO 846 durch „Bestimmung der Einwirkung von Mikroorganismen auf Kunststoffe“ ermittelt. Das Material wird auf einen Nährboden gelegt und mit verschiedenen Pilzsporen und Bakterien beaufschlagt. Nach 4-wöchiger Lagerung bei festgelegten Temperatur- und Luftfeuchteverhältnissen wird das Pilz- und Bakterienwachstum visuell untersucht.
UV-Beständigkeit
Im Baubereich, für Dachkonstruktion und Fassaden, aber auch in technischen Anwendungen sind die verwendeten Werkstoffe häufig Sonnenlicht ausgesetzt. Dank gezielt ausgewählter Polymere sind Sandler Vliesstoffe UV-beständig: Die Materialstruktur bleibt erhalten, Verfärbungen oder Zersetzung sind kein Thema.
Die UV-Beständigkeit wird im Belichtungstest bestimmt. Die Prüflinge können beispielsweise im Freien hinter Fensterglas dem Sonnenlicht und Klimaschwankungen ausgesetzt werden. Vor und nach dem Test werden die mechanischen Eigenschaften des Vliesstoffes bestimmt und die schädigende Wirkung der UV-Strahlen in Abhängigkeit von der Belichtungszeit ermittelt.

MECHANISCHE STABILITÄT

Eine wichtige Eigenschaft von Vliesstoffen ist die mechanische Stabilität, d.h. die Widerstandsfähigkeit gegen Zerreißen oder Zerbrechen durch mechanische Einflüsse. Vliesstoffe sind in verschiedenen Anwendungen Beanspruchungen wie beispielsweise Erschütterungen während der Verarbeitung und Nutzung oder Stauchungen ausgesetzt. Mechanisch stabile Vliese halten diesen Einflüssen stand, sind reißfest und zeichnen sich durch geringe Dehnung in Längs- und Querrichtung aus.
- Wipes: Produktvarianten mit reduzierter Dehnung in der Haushalts- und Industriereinigung halten auch stärkerer Beanspruchung stand.
- Filtration: Mechanisch stabile Vliesstoffe widerstehen Belastungen durch hohe Volumenströme in der Anwendung oder durch Vibration der Filteranlage.
- Technische Anwendungen: Für Armierungen oder andere Verstärkungen werden mechanisch stabile Vliese genutzt.
Zur Prüfung der mechanischen Stabilität werden gemäß WSP 110.4 Höchstzugkraft und Höchstzugkraftdehnung in Längs- und Querrichtung bei verschiedenen Parametereinstellungen bestimmt.
Die mechanische Stabilität beinhaltet weitere anwendungsspezifische Eigenschaften:
Abriebfestigkeit
Im Automobil-Sitz, in der Möbelindustrie, im technischen Bereich, und auch als Reinigungstücher sind Vliesstoffe Scheuerbeanspruchungen ausgesetzt, die die Vliesstoffstruktur zerstören können. Da sie aus Einzelfasern aufgebaut sind, müssen diese gut im Fasergerüst fixiert sein und angemessene Querfestigkeiten aufweisen, um Abriebfestigkeit zu erreichen. Sandler setzt in der Vliesstofffertigung bruchfeste Fasern ein, die diesen Anforderungen gerecht werden.
Die Abriebfestigkeit eines Vliesstoffes kann im sogenannten Martindale-Testverfahren oder nach der Prüfnorm DIN EN 530 bestimmt werden. Weiterhin erfolgt die Einteilung in Anforderungsklassen, abhängig von der Anzahl der im Test durchlaufenen Scheuerzyklen. Je höher diese Anzahl, desto scheuerbeständiger der Vliesstoff. Bei Bedarf kann diese Prüfung von externen Partnern durchgeführt werden.
Fasershedding-Freiheit und geringstmögliches Ausstauben
Sandler Medien werden aus Kunststofffasern hergestellt, die dank ihrer Elastizität und Bruchfestigkeit kein Fasershedding aufweisen und geringstmöglich ausstauben. Diese Vliesstoffe verursachen daher keine Hautreizungen und machen die Verarbeitung, beispielsweise für die Automobilindustrie oder Bauanwendungen, gesundheitlich unbedenklich. Sandler Vliesstoffe erfüllen damit die Anforderungen der Produktklasse 1 des Oeko-Tex® Standard 100 und tragen das Label „Textiles Vertrauen“.
In der Filtration ist diese Eigenschaft von besonderer Bedeutung: Sind die verwendeten Fasern spröde, können sich während des Gebrauchs Faserbruchstücke aus dem Medium lösen und mit der Reinluft in den Raum gelangen.
Biegesteifigkeit
Biegesteife Materialien weisen auch unter Belastung eine hohe Eigenstabilität auf. Für selbsttragende Strukturen, die über Kopf und mit wenigen Fixierpunkten angebracht werden sollen, ist diese Eigenschaft von besonderer Bedeutung: In der Nutzung können Vibrationen auftreten, durch die das Eigengewicht des Bauteils eine Belastung darstellt. Biegesteife Materialien verlieren unter dieser Beanspruchung nicht ihre Form und hängen nicht durch, sondern behalten ihre Eigenstabilität langfristig bei.
- Automobil: Für Formteile wie den Dachhimmel sind biegesteife Vliesstoffe gefragt.
- Bauindustrie: In Deckensegeln und anderen Deckenstrukturen kommen biegesteife Vliese zum Einsatz.
Die Biegesteifigkeit wird bei Sandler über das Dreipunkt-Verfahren nach DIN EN ISO 14125 ermittelt: Ein Probekörper wird mit konstanter Geschwindigkeit verformt; die aufgebrachte Kraft und Durchbiegung gemessen. Diesen Test führen wir in unserem hauseigenen Labor durch.
Trittfestigkeit
In der Dachkonstruktion muss man die verwendeten Materialien im wörtlichen Sinne „betreten“. Sandler Vliesstoffe für Aufsparren-Dämmung oder auch Dachbitumenbahnen haben eine druck- und trittfeste Oberseite für sicheres Arbeiten am Dach. Dank hoher Biegesteifigkeit halten sie auch unter Druckbeanspruchung stand.

SCHWERENTFLAMMBARKEIT

Als schwer entflammbar werden Produkte bezeichnet, die im Brandfall speziell festgelegte Kriterien erfüllen: Sie entflammen bei Glut, Funken oder offenem Feuer nicht sofort; bei Entzündung brennen die Strukturen nicht weiter, sondern verlöschen nach einer definierten Zeit wieder.
Je nach Anwendung und Land kommen unterschiedliche Testmethoden zum Tragen:
- Automobilanwendungen: DIN 75200, MV SS 302; PV 3357 sowie UL 94 sind hier die gängigen Normen.
- Filtration: Die Vorgaben bezüglich Schwerentflammbarkeit sind in der DIN 53438 festgehalten.
- Baumaterialien, Vliese für Büroausstattung; Matratzen, die auf Schiffen und in Zügen eingesetzt werden: DIN 4102 oder DIN EN 13501 geben die relevanten Kriterien vor.
- Polstermöbel: Die Norm BS 5852 ist ausschlaggebend.
Unsere Vliesstoffe werden in Zusammenarbeit mit externen Prüfinstituten auf ihre Schwerentflammbarkeit geprüft.

STAUBAUFNAHME

Staubspeicherkapazität
Die Staubspeicherkapazität bezeichnet die Fähigkeit eines Filtermediums, während der Einsatzdauer eine bestimmte Staubmasse einzulagern. Zur Ermittlung der Staubspeicherkapazität wird ein Filter bis zu einer festgelegten Druckdifferenz (Enddruckdifferenz) mit Staub beladen und die gesamte Menge des eingelagerten Staubes gemessen. Je mehr Staub aufgenommen werden kann, desto länger die Standzeit des Filters.
In der Praxis werden jedoch gerade Filtermedien für synthetische Staubsaugerbeutel nicht dauerhaft mit vergleichsweise niedriger Staubkonzentration, sondern nur von Zeit zu Zeit mit einer relativ hohen Staubmenge beaufschlagt. Sandler Medien wurden genau für diese Art von Staubaufnahme entwickelt. Sie sind Tiefenfiltermedien, zeichnen sich damit durch eine hohe Staubspeicherkapazität aus und begünstigen eine gleichbleibend hohe Saugleistung – und das dank eines progressiven Materialaufbaus.
Progressiver Aufbau
Progressiv aufgebaute Vliesstoffe vereinen verschiedene Faserschichten in einer Struktur, die sich von groben hin zu feinsten Fasern aufbaut. Diese Materialien bieten beispielsweise in der Filtration Tiefenfiltereigenschaften: Größere Staubteilchen werden bereits in den gröberen Faserschichten abgeschieden, die feineren Filterschichten lagern Feinstaub ein. Dies begünstigt auch eine längere Lebensdauer der Filter und somit geringere Wechselintervalle.
Siehe auch: Luftdurchlässigkeit, Filtrationseffizienz

MECHANISCHE WEITERVERARBEITUNG

Falten
Faltfähige Sandler Vliesstoffe für die Filtrationsindustrie eignen sich für die Verarbeitung auf Messer- wie auch Rotationsfaltanlagen. Eine gleichmäßige, längsorientierte Faserstruktur ermöglicht eine besonders akkurate Faltung und hohe Faltentiefen. Die verwendeten Polymere sind temperaturstabil, elastisch und bruchfest und erreichen hohe Stabilität: Die Falten sind formbeständig und dennoch flexibel, sodass ihnen mechanische Einflüsse während des Verarbeitungsprozesses, Temperatureinwirkung oder auch Feuchtigkeit in der Anwendung nichts anhaben.
Schneiden & Stanzen
Sandler Vliesstoffe sind mit gängigen Schneideverfahren wie Bandmesser, CNC Cutter, Stoßmesser aber auch dem Wasserstrahlschneiden oder dem Laserschneiden einfach verarbeitbar. Auch Perforationsschnitte, wie sie beispielsweise für die Abreißlinie bei Reinigungstüchern verwendet werden, sind umsetzbar.
In Hygieneprodukten, in der Automobilindustrie und auch bei Mattenfiltern wird mit Stanzungen gearbeitet. Auch dafür sind Sandler Vliesstoffe geeignet. Ihre Konturentreue unterstützt dabei gerade im Automobil den exakten Einbau in das jeweilige Fahrzeugteil: Das Material verzieht sich im Stanzprozess nicht und ermöglicht so akkurate Stanzungen mit sauberen Kanten.
Vernähen
Der Einsatz ausgewählter Fasern stellt sicher, dass Sandler Vliesstoffe problemlos vernäht werden können – ob im Bekleidungsbereich und bei der Herstellung von Matratzenbezügen, im Automobil-Sitz, für Rohrisolierungen oder zur Konfektionierung von Taschenfiltern.

THERMISCHE WEITERVERARBEITUNG

Prägen
Zur Erzielung von Lagenhaftung, als optischer Hingucker, oder auch für die punktuelle Verformung voluminöser Materialien – Sandler Vliesstoffe werden in verschiedenen Anwendungen verprägt. Sie eignen sich hervorragend sowohl für die Kalander- oder Ultraschallverprägung, wie sie häufig in der Hygieneindustrie zum Einsatz kommen. Im Automobil finden Vliesstoffe auch als Prägeteile Anwendung, beispielsweise für die Motorabdeckung. Auch mit den hierfür gängigen Verfahren Heißprägung oder Ultraschallprägung können Sandler Vliesstoffe ohne weiteres verarbeitet werden.
Verformen
Aufgrund der thermoplastischen Eigenschaften der eingesetzten Polymere können Sandler Vliesstoffe verformt und den Bauteilanforderungen angepasst werden. Spezifische Geometrien sind auf diese Weise darstellbar. Zusätzlich kann mit dieser Verformung auch eine versteifende Wirkung erzielt werden.
- Automobilindustrie: Vliesstoffe werden beispielsweise zu 3D-Formteilen wie Dachhimmel oder Radlaufschale verarbeitet.
- Raumgestaltung: Akustisch wirksame Formteile aus Vlies halten auch in die Raumgestaltung Einzug: So geschehen mit einem Designer-Lampenschirm.
In der Filtrationsindustrie werden Vliesstoffe zur Vorbereitung der Faltung von Pleat-Medien nicht selten „vorgeheizt“. Auch dieser Prozess ist mit Sandler Vliesstoffen problemlos anwendbar.
Verschweißen
Verschweißbarkeit der Vliesstoffe im Ultraschallverfahren, mittels Hochfrequenzschweißen oder auch thermischem Verschweißen wird durch die eingesetzten Polymere ermöglicht.
- Automobilindustrie: Ultraschall- oder Hochfrequenz-Schweißpunkte werden eingesetzt, um Vliesstoffe an Stanz- oder Verkleidungsteile anzubringen.
- Filtration & Hygieneindustrie: Mittels Ultraschall- oder Hochfrequenzverschweißung werden Mehrlagenaufbauten verbunden.
- Technik: Vliesstoffe für Rohrisolierungen werden mit gängigen Schweißverfahren geschlossen.
Kaschieren
Sandler Vliesstoffe können je nach Anwendung mit verschiedensten Medien kaschiert werden. Mit diesen Mehrlagenaufbauten können funktionelle Strukturen erzielt werden: für höhere akustische Wirksamkeit, Versteifung, Festigkeit, Hitzebeständigkeit oder auch zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften. Von der Bekleidung, wo das Vlies mit einem Oberstoff verbunden wird, bis zum Hygieneprodukt, in dem Mehrlagenverbunde zuverlässigen Schutz und Tragekomfort vereinen – die Möglichkeiten sind schier endlos.
Sandler Vliesstoffe eignen sich auch für die in der Hygiene verwendete Hinführung zum Kaschierprozess auf einem Vakuumband, die spezifische Anforderungen an die Luftdurchlässigkeit der Materialien stellt.