INDUSTRIAL LINERS
Egal ob schützen, polstern, trennen, verbinden, speichern, unterstützen, verstärken. Ob als Verfahrenshilfe, Beschichtungsträger, in Verpackungen, Abdeckungen, Ummantelungen, Schutzschichten, als Druckträger oder Dichtbahn, als Saugkörper, Hitzeschutz, Elektroschutz … der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, wenn es um Industrial Liners von Sandler geht. Den Vliesstoffen bietet sich eine besonders große Spielwiese und „Geht nicht.“ sollte sich gerade hierbei nicht im Wortschatz finden.
Technische Vliesstoffe und Composites sind schon heute Hightech-Produkte, die gezielt konstruiert und auf ihre Anwendung hin designt werden. Die Entwicklung beginnt bei der gezielten Rohstoffauswahl und beinhaltet auch die Rohstoffweiterentwicklung. Über die genaue Einstellung, Optimierung und Weiterentwicklung der Prozesse zur Vliesherstellung mündet sie in die perfekte Funktion des Materials in der Endanwendung.
So finden wir gemeinsam mit unseren Kunden Vliesstoffe, die luftdurchlässig sind, saugstark oder hydro- und oleophob, zu Mehrlagenverbunden verarbeitet wurden oder ein besonderes Oberflächenfinish aufweisen. Gemeinsam haben alle Sandler Vliesstoffe allerdings, dass sie umweltschonend und bindemittelfrei gefertigt werden und dass alle Sandler Textilien hautsympathisch und gesundheitlich unbedenklich sind.
Die Möglichkeiten sind dabei so vielfältig, dass stetig neue Anwendungsfelder entstehen – überraschen Sie uns mit Ihrer neuen Herausforderung und je nach Ihren Wünschen können wir aus unserer mehr als 135-jährigen Erfahrung in unterschiedlichsten Märkten schöpfen, um für Sie das richtige Material zu finden. Sprechen Sie uns an, wir greifen Ihre Ideen gerne auf und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen eine Lösung.

DEHNFÄHIGKEIT

Dehnfähige Vliesstoffe ermöglichen eine ideale Anpassung des Materials an die Anwendungsumgebung:
- Hygieneprodukte: In Windelohren und anderen Stretch-Anwendungen erweitern elastische Vliesstoffe diese Funktionalität. Sie passen sich flexibel an den Körper des Trägers an und machen jede Bewegung mit – für optimalen Tragekomfort. Mit niedrigem Kraftaufwand dehnbar, ziehen sie sich bei Nachlassen der Zugkraft auf ihre ursprüngliche Größe zusammen.
- Automobil, technische Anwendungen & Heimtextilien: Verformbarkeit ist gefragt, wo sich Vliesstoffe den Konturen flexibel anpassen müssen. Die Vliese erleichtern die Verarbeitbarkeit; isolieren oder schützen komplexe Bauteile zuverlässig.
- Bauanwendungen: Elastische Vliesstoffe kommen beispielsweise im Fassadenbereich zur Rissüberbrückung zum Einsatz. Sie passen sich den arbeitenden Baustoffen an, können sich bei Bedarf rückverformen und bieten so eine langfristige Lösung.
Die Prüfung der Dehnfähigkeit erfolgt mittels Bestimmung der Höchstzugkraft und Höchstzugkraftdehnung gemäß WSP 110.4 in Längs- und Querrichtung, die bei Sandler im hauseigenen Labor durchgeführt wird.
Das zugelastische Verhalten wird mittels des sogenannten Hysterese-Tests in Anlehnung an DIN 53835 geprüft. Hierbei wird das Material wiederholt bis zu einer definierten Maximalkraft gedehnt. Die erreichte Maximaldehnung bei vordefinierter Kraft und die bleibende Dehnung des Materials werden bestimmt. Die bleibende Dehnung sollte so gering wie möglich ausfallen – ein Zeichen dafür, dass das Vlies im Gebrauch nicht „ausleiert“. Auch diese Tests werden im hauseigenen Labor vorgenommen.

ATMUNGSAKTIVITÄT

Atmungsaktivität bezeichnet die Fähigkeit eines Flächengebildes, Luft und Wasserdampf entweichen zu lassen. Diese Eigenschaft verhindert ein Anstauen von Feuchtigkeit. Das Textil schafft damit hohen Komfort in der Anwendung und schützt gerade bei direktem Hautkontakt vor Reizungen.
- Hygieneprodukte & Wundversorgung: Atmungsaktive Vliese lassen die Haut atmen, erhöhen so den Komfort im Gebrauch und verhindern auch bei längerer Anwendungsdauer Reizungen und Anstauung von Flüssigkeit.
- Automobil: Atmungsaktive Textilien im Sitz steigern gerade auf lange Strecken den Fahrkomfort.
- Bauindustrie: Diffusionsoffene Vliesstoffe leisten einen Beitrag zur Wohngesundheit: Sie lassen die Wände bei Bedarf atmen. Gleichzeitig wird dadurch die Ansammlung von Feuchtigkeit verhindert und so Bauschäden wie auch gesundheitlichen Belastungen durch Schimmelbildung vorgebeugt.
- Matratzen und Bettwaren: Atmungsaktive Werkstoffe lassen uns besser und gesünder schlafen.
- Bekleidungstextilien: Atmungsaktivität ist ein wesentliches Charakteristikum für die Produktqualität
Die Atmungsaktivität, auch Wasserdampfdurchgangswiderstand, kann gemäß DIN EN 31092 beziehungsweise ISO 11092 anhand des Thermoregulationsmodells der Haut gemessen werden. Sie gibt an, wie Schweiß durch das Material transportiert wird.

MECHANISCHE STABILITÄT

Eine wichtige Eigenschaft von Vliesstoffen ist die mechanische Stabilität, d.h. die Widerstandsfähigkeit gegen Zerreißen oder Zerbrechen durch mechanische Einflüsse. Vliesstoffe sind in verschiedenen Anwendungen Beanspruchungen wie beispielsweise Erschütterungen während der Verarbeitung und Nutzung oder Stauchungen ausgesetzt. Mechanisch stabile Vliese halten diesen Einflüssen stand, sind reißfest und zeichnen sich durch geringe Dehnung in Längs- und Querrichtung aus.
- Wipes: Produktvarianten mit reduzierter Dehnung in der Haushalts- und Industriereinigung halten auch stärkerer Beanspruchung stand.
- Filtration: Mechanisch stabile Vliesstoffe widerstehen Belastungen durch hohe Volumenströme in der Anwendung oder durch Vibration der Filteranlage.
- Technische Anwendungen: Für Armierungen oder andere Verstärkungen werden mechanisch stabile Vliese genutzt.
Zur Prüfung der mechanischen Stabilität werden gemäß WSP 110.4 Höchstzugkraft und Höchstzugkraftdehnung in Längs- und Querrichtung bei verschiedenen Parametereinstellungen bestimmt.
Die mechanische Stabilität beinhaltet weitere anwendungsspezifische Eigenschaften:
Abriebfestigkeit
Im Automobil-Sitz, in der Möbelindustrie, im technischen Bereich, und auch als Reinigungstücher sind Vliesstoffe Scheuerbeanspruchungen ausgesetzt, die die Vliesstoffstruktur zerstören können. Da sie aus Einzelfasern aufgebaut sind, müssen diese gut im Fasergerüst fixiert sein und angemessene Querfestigkeiten aufweisen, um Abriebfestigkeit zu erreichen. Sandler setzt in der Vliesstofffertigung bruchfeste Fasern ein, die diesen Anforderungen gerecht werden.
Die Abriebfestigkeit eines Vliesstoffes kann im sogenannten Martindale-Testverfahren oder nach der Prüfnorm DIN EN 530 bestimmt werden. Weiterhin erfolgt die Einteilung in Anforderungsklassen, abhängig von der Anzahl der im Test durchlaufenen Scheuerzyklen. Je höher diese Anzahl, desto scheuerbeständiger der Vliesstoff. Bei Bedarf kann diese Prüfung von externen Partnern durchgeführt werden.
Fasershedding-Freiheit und geringstmögliches Ausstauben
Sandler Medien werden aus Kunststofffasern hergestellt, die dank ihrer Elastizität und Bruchfestigkeit kein Fasershedding aufweisen und geringstmöglich ausstauben. Diese Vliesstoffe verursachen daher keine Hautreizungen und machen die Verarbeitung, beispielsweise für die Automobilindustrie oder Bauanwendungen, gesundheitlich unbedenklich. Sandler Vliesstoffe erfüllen damit die Anforderungen der Produktklasse 1 des Oeko-Tex® Standard 100 und tragen das Label „Textiles Vertrauen“.
In der Filtration ist diese Eigenschaft von besonderer Bedeutung: Sind die verwendeten Fasern spröde, können sich während des Gebrauchs Faserbruchstücke aus dem Medium lösen und mit der Reinluft in den Raum gelangen.
Biegesteifigkeit
Biegesteife Materialien weisen auch unter Belastung eine hohe Eigenstabilität auf. Für selbsttragende Strukturen, die über Kopf und mit wenigen Fixierpunkten angebracht werden sollen, ist diese Eigenschaft von besonderer Bedeutung: In der Nutzung können Vibrationen auftreten, durch die das Eigengewicht des Bauteils eine Belastung darstellt. Biegesteife Materialien verlieren unter dieser Beanspruchung nicht ihre Form und hängen nicht durch, sondern behalten ihre Eigenstabilität langfristig bei.
- Automobil: Für Formteile wie den Dachhimmel sind biegesteife Vliesstoffe gefragt.
- Bauindustrie: In Deckensegeln und anderen Deckenstrukturen kommen biegesteife Vliese zum Einsatz.
Die Biegesteifigkeit wird bei Sandler über das Dreipunkt-Verfahren nach DIN EN ISO 14125 ermittelt: Ein Probekörper wird mit konstanter Geschwindigkeit verformt; die aufgebrachte Kraft und Durchbiegung gemessen. Diesen Test führen wir in unserem hauseigenen Labor durch.
Trittfestigkeit
In der Dachkonstruktion muss man die verwendeten Materialien im wörtlichen Sinne „betreten“. Sandler Vliesstoffe für Aufsparren-Dämmung oder auch Dachbitumenbahnen haben eine druck- und trittfeste Oberseite für sicheres Arbeiten am Dach. Dank hoher Biegesteifigkeit halten sie auch unter Druckbeanspruchung stand.

MEDIENKONTAKT

Gerade in technischen Einsatzbereichen kommen Vliesstoffe mit unterschiedlichsten Flüssigkeiten, Chemikalien oder auch organischen Lösungsmitteln in Kontakt, sind Sonnenlicht oder Feuchtigkeit ausgesetzt. Vorwiegend aus synthetischen Rohstoffen, wie Polyester oder Polypropylen, hergestellt, sind die medienbeständigen Sandler Vliesstoffe anorganischen wie auch organischen Stoffen gegenüber beständig. Das macht sie langlebig; ihre spezifischen Eigenschaften bleiben über die gesamte Nutzungsdauer erhalten. Verfärbung, Erweichung, Quellung, Ablösen von Beschichtungen oder auch Blasenbildung sind mit den geeigneten Sandler Vliesstoffen der Schnee von gestern.
In der Automobilindustrie wird diese Eigenschaft durch Auftropfen von und Benetzung mit ausgewählten Testflüssigkeiten nach der Norm VDA 621 ermittelt. Die Prüftemperaturen können in diesem Test, für den wir mit externen Instituten zusammenarbeiten, variieren.
In spezifischen Anwendungen kommen verschiedene Ausprägungen der Medienbeständigkeit zum Tragen:
Alkalibeständigkeit
In Bauanwendungen kommen Vliese auch mit Beton, Zementmörtel oder Estrich in Kontakt. Bei erhöhter Feuchtigkeit neigen diese Baustoffe dazu, große Mengen an alkalischen Salzen abzugeben. Dank spezieller Polymere halten Sandler Vliesstoffe dieser Beanspruchung stand: Der Werkstoff wird nicht angegriffen, es finden keine Abbaureaktionen statt und die Festigkeit bleibt erhalten. Die Vliese eignen sich somit hervorragend für den Einsatz im Bau. Die Alkalibeständigkeit wird durch Lagerung des Werkstoffes in unterschiedlichen Testmedien bestimmt. Die Lagerungszeiten umfassen mehrere Monate. Im Anschluss erfolgt eine subjektive Kontrolle der Vliesstruktur, wobei Gewichtsverlust und Abnahme der Reißfestigkeit bestimmt werden. Die Alkalibeständigkeit unserer Vliesstoffe testen wir im hauseigenen Labor.
Hydrophobie & Hydrophilie
Hydrophobe Vliesstoffe sind wasserabweisend und nehmen vermindert Feuchtigkeit auf. Diese Eigenschaft wird ohne zusätzliche Ausrüstung allein durch den Einsatz spezieller Polymere und geeigneter Anlagentechnik erzielt.
- Automobil: Hydrophobe Vliesstoffe in Exterieur-Anwendungen halten Wind und Wetter stand.
- Bauanwendungen: Hydrophobe Vliese trocknen schnell ab und beugen so der Ansammlung von Feuchtigkeit vor.
Im Gegensatz dazu nehmen hydrophile Vliesstoffe Wasser leicht auf und leiten es schnell weiter. Spezielle Produktvarianten dienen auch der Speicherung der Flüssigkeit. Sie empfehlen sich für Hygieneprodukte oder auch saugstarke Reinigungstücher.
Oleophobie & Oleophilie
Oleophobie bezeichnet die Eigenschaft von Vliesstoffen und anderen Medien, Öle und Fette abzustoßen. Die Substanzen dringen nicht in das Material ein, sondern perlen auf der Oberfläche ab. Anhand von Motorraumflüssigkeiten wie Getriebeöl, Motoröl oder Diesel testet Sandler intern mittels der Tropfentestmethode die Oleophobie von Vliesstoffen für die Automobilindustrie, die dieser Beanspruchung dauerhaft standhalten. Auch Vliesen für die Filtration können Öle und Fette nichts anhaben.
Oleophile Vliese hingegen verhalten sich gegenüber Ölen und Fetten aufnahmefähig und saugstark. Sie finden beispielsweise als Umweltvliesstoffe Anwendung.
Resistenz gegenüber Pilzen, Bakterien und Feuchtigkeit
Sandler Vliesstoffe aus thermoplastischen Polymeren sind bakteriostatisch, verhindern also passiv die Vermehrung von koloniebildenden Einheiten, indem sie Pilzen oder Bakterien keinen Nährboden bieten. Unterstützt wird diese Eigenschaft gerade in feuchten Einsatzumgebungen durch die Resistenz der Vliese gegenüber Feuchtigkeit: Sie wird von den Fasern nicht aufgenommen, das Vlies trocknet schnell ab.
- Filtration: Sandler Vliesstoffe werden von externen Instituten auf diese Resistenz geprüft. Entsprechende Zertifikate belegen die Eignung der Vliese für den Einsatz in raumlufttechnischen Anlagen gemäß VDI 6022.
- Bauindustrie: Diese Eigenschaft der Vliesstoffe beugt Schimmelbildung vor und schützt die Gesundheit der Bewohner.
Bakteriostatische Eigenschaften werden gemäß DIN EN ISO 846 durch „Bestimmung der Einwirkung von Mikroorganismen auf Kunststoffe“ ermittelt. Das Material wird auf einen Nährboden gelegt und mit verschiedenen Pilzsporen und Bakterien beaufschlagt. Nach 4-wöchiger Lagerung bei festgelegten Temperatur- und Luftfeuchteverhältnissen wird das Pilz- und Bakterienwachstum visuell untersucht.
UV-Beständigkeit
Im Baubereich, für Dachkonstruktion und Fassaden, aber auch in technischen Anwendungen sind die verwendeten Werkstoffe häufig Sonnenlicht ausgesetzt. Dank gezielt ausgewählter Polymere sind Sandler Vliesstoffe UV-beständig: Die Materialstruktur bleibt erhalten, Verfärbungen oder Zersetzung sind kein Thema.
Die UV-Beständigkeit wird im Belichtungstest bestimmt. Die Prüflinge können beispielsweise im Freien hinter Fensterglas dem Sonnenlicht und Klimaschwankungen ausgesetzt werden. Vor und nach dem Test werden die mechanischen Eigenschaften des Vliesstoffes bestimmt und die schädigende Wirkung der UV-Strahlen in Abhängigkeit von der Belichtungszeit ermittelt.

POLSTERWIRKUNG

Vom Möbelstück bis zum Hygieneprodukt, vom Automobil und der Outdoorjacke bis zu Industrial Liners für Verpackungen – Vliesstoffe polstern, vereinfachen die Verarbeitbarkeit, tragen zur Langlebigkeit des Endproduktes bei und schützen Oberflächen. Folgende Eigenschaften sind hier von Bedeutung:
Rückformvermögen
Das Rückformvermögen beschreibt die Eigenschaft der Entspannung bzw. Wiedererholung eines Materials nach lang andauernder, konstanter Verformung.
- Hygieneindustrie: Hier ist Elastik gefragt, in Vliesstoffen für Windelohren oder andere Verschlusssysteme.
- Automobil: Hier fördert diese Eigenschaft der Vliesstoffe im Sitz langlebigen Fahrkomfort. Sie passen sich der Verformung an, bleiben aber gleichzeitig stabil.
- Polstermöbel: Vliesstoffe mit hohem Rückformvermögen machen das Möbelstück langlebiger und tragen zu dauerhaft hervorragendem Sitzkomfort bei.
- Matratzen: Die Bildung von Kuhlen und Falten kann vermieden werden, sodass wir dauerhaft bequem schlafen können.
In technischen Anwendungen geben die Normen DIN 53517 bzw. DIN ISO 815 die Prüfungsparameter für diese Eigenschaft vor. Dabei wird der sogenannte Druckverformungsrest (DVR) in Prozent ermittelt. Ein Prüfkörper wird um einen exakt definierten Wert zusammengedrückt und bei festgelegter Temperatur eine gewisse Zeit so gelagert. Die genauen Prüfbedingungen hängen vom geplanten Einsatzzweck ab. 30 Minuten nach Entlastung werden Produktdicke und bleibende Verformung ermittelt. Für Hygieneprodukte werden die elastischen Eigenschaften des Vliesstoffes mittels des sogenannten Hysterese-Tests in Anlehnung an DIN 53835 geprüft.
Volumen
Voluminöse Vliesstoffe überzeugen mit einem besonders bauschigen Warenausfall, für eine bessere Optik, Verarbeitbarkeit und Leistung:
- In Polstermöbeln ermöglichen diese Vliesstoffe eine lose, bauschige Verarbeitung, vor allem für weiche und legere Rückenpolsterung – perfekt an die neusten Design-Trends angepasst.
- Matratzenbezüge erhalten mit voluminösen Vliesen eine noch komfortablere Anmutung.
- In der Outdoorbekleidung bringen voluminösere Materialien ein besseres Wärmerückhaltevermögen.

SCHWERENTFLAMMBARKEIT

Als schwer entflammbar werden Produkte bezeichnet, die im Brandfall speziell festgelegte Kriterien erfüllen: Sie entflammen bei Glut, Funken oder offenem Feuer nicht sofort; bei Entzündung brennen die Strukturen nicht weiter, sondern verlöschen nach einer definierten Zeit wieder.
Je nach Anwendung und Land kommen unterschiedliche Testmethoden zum Tragen:
- Automobilanwendungen: DIN 75200, MV SS 302; PV 3357 sowie UL 94 sind hier die gängigen Normen.
- Filtration: Die Vorgaben bezüglich Schwerentflammbarkeit sind in der DIN 53438 festgehalten.
- Baumaterialien, Vliese für Büroausstattung; Matratzen, die auf Schiffen und in Zügen eingesetzt werden: DIN 4102 oder DIN EN 13501 geben die relevanten Kriterien vor.
- Polstermöbel: Die Norm BS 5852 ist ausschlaggebend.
Unsere Vliesstoffe werden in Zusammenarbeit mit externen Prüfinstituten auf ihre Schwerentflammbarkeit geprüft.

STRUKTUR & OBERFLÄCHE

Die faserbasierte Struktur von Vliesstoffen kombiniert mit unterschiedlichsten Verfestigungstechnologien schafft eine Vielzahl an Varianten hinsichtlich Materialaufbau und Oberfläche, die je nach Anwendungsgebiet die Funktion und Wirksamkeit der Materialien optimieren und ergänzen:
Glatte Oberfläche
Glatt ist nicht gleich glatt. Je nach Anforderung in der Endanwendung sind verschiedenste „glatte“ Varianten darstellbar. Glättung optimiert dabei auch die Oberflächenabbindung.
- Pflege- und Reinigungstücher: Die Glättung der Oberfläche verhindert das sogenannte Linting, den Faseraustrag aus dem Tuchsubstrat. Weiterhin erhält der Vliesstoff einen kompakteren Griff, und wird durch geringere Dehnung stabiler.
- Automobilindustrie: Oberflächenabbindung bringt Stabilität und sorgt für bessere Verarbeitbarkeit.
- Bekleidung: Eine gut abgebundene Oberfläche verhindert den sogenannten Faserdurchstich durch den Oberstoff.
Lochung
Die Lochung oder Perforierung ist eine besondere Form der Oberflächenstrukturierung. Sie verändert die Oberfläche des Materials und verleiht dem Vliesstoff nicht nur ein besonderes Design, sondern auch zusätzliche funktionale Eigenschaften. In Tuchsubstraten verbessert die Perforation den Reinigungseffekt: Sie vergrößert die Oberfläche des Materials, sodass mehr Schmutz aufgenommen werden kann.
Prägung
Geprägte Vliesstoffe vereinen Design mit Funktion. Verschiedenste Motive können als optischer Blickfang in das Material eingeprägt werden. Gleichzeitig erhöhen diese Designs in vielen Fällen die Oberfläche des Vliesstoffes – ein Plus an Schmutzaufnahme in Reinigungstüchern und Saugfähigkeit in Hygieneprodukten. In Mehrlagenaufbauten wird mittels Prägungen auch ohne den Einsatz von Bindemitteln Lagenhaftung erzielt. Abhängig vom Material selbst und den eingesetzten Polymeren können diese Strukturen thermisch oder auch per Wasserstrahlprägung erzeugt werden. Informieren Sie sich dazu auch in unserer Design-Rubrik.
In der Büroausstattung sind geprägte Akustikelemente aus Vliesstoff auch ein optisches Gestaltungselement.
Druck
Ausgesuchte Sandler Qualitäten werden mit anwendungsspezifischen Motiven bedruckt. So unterstreichen verschiedenste Motive für die Hygiene- & Wipesindustrie den jeweiligen Einsatzbereich. Überzeugen Sie sich in unserer Rubrik „Design“.
In technischen Anwendungsgebieten wie der Filtration oder der Bauindustrie können auf individuellen Kundenwunsch mittels Inkjet-Verfahren Leistungsmerkmale wie Filterklasse, relevante Prüfnormen oder die Wärmeleitfähigkeitsklasse auf das Material aufgedruckt werden.
Mehrlagigkeit
Vliesstoffe können auch als Composites bestehend aus mehreren Lagen eingesetzt werden. Dabei werden verschiedene Vliesstoffe miteinander oder auch mit anderen Materialien kombiniert. Diese Mehrlagenaufbauten ermöglichen die Integration unterschiedlicher Eigenschaften und Funktionen in einem Produkt und erfüllen so höchste Qualitätsansprüche. Auch die Verarbeitung des Produktes kann mittels Mehrlagenaufbauten erleichtert werden. Die Möglichkeiten sind dabei nahezu unbegrenzt:
- Hygieneindustrie: Mehrlagenvliesstoffe kombinieren Eigenschaften wie Transport und Speicherung von Flüssigkeit in einem Produkt.
- Medizinische Anwendungen: Im Verbund mit anderen Materialien fungieren Vliesstoffe auch als Polsterung für ein angenehmeres Tragegefühl, gerade bei längerer Anwendung.
- Reinigungstücher: In der Kosmetik und anderen Anwendungen erzielt die Kombination von feineren und gröberen Lagen eine noch bessere Reinigungswirkung.
- Automobil & Polstermöbel: Mehrlagige Vliesstoffe erleichtern die Verarbeitbarkeit und verleihen beispielsweise Ledersitzen Stabilität: Sie können auf das Leder kaschiert werden, verhindern dessen Überdehnung im Gebrauch und vermindern somit die Bildung unansehnlicher Falten im Sitz.
- Filtration: Mehrlagenaufbauten dienen auch hier zur Stabilisierung: Beispielsweise für Deckenfilter, denen ein aufkaschiertes Polyestergewebe mehr Festigkeit verleiht.
- Technische Anwendungen: Mit Composites aus Vliesstoff und einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien können beispielsweise höhere Festigkeit sowie Beständigkeit gegen Hitze, Säure oder Laugen erzielt werden.
- Bekleidung: Kaschierungen auf Vliesstoffen sorgen für optimale Oberflächenabbindung und verhindern Pilling und Faserdurchstich.

CHEMISCHE WEITERVERARBEITUNG

Ausrüstung
Sandler Vliesstoffe können mit verschiedenen Ausrüstungen versehen werden, die ihre Funktionalität unterstützen, beispielsweise Lotionen oder Reinigungsmittel, aber auch antibakterielle Ausrüstung oder flammhemmende Ausrüstungen zur Steigerung der Schwerentflammbarkeit.
Bedrucken
Vliesstoffe können mittels Thermotransferdruck, Digitaldruck, Flexodruck oder anderen gängigen Verfahren mit vollflächigen oder motivischen Drucken versehen werden.
- Hygiene- & Wipesindustrie: Motivdrucke unterstreichen das Anwendungsgebiet und bieten eine optische Differenzierung.
- Bürogestaltung: Akustische Bauteile zur Raumgestaltung werden auch als Designelement verwendet und können zu diesem Zweck bedruckt werden. Der Thermotransferdruck verleiht der Oberfläche des Vliesstoffes dabei eine zusätzliche Abbindung und Glättung.
Auch eine Vorbehandlung der Oberfläche zur Unterstützung eines besseren Druckergebnisses durch Aufrauen der Fasern ist mit Sandler Vliesstoffen möglich.
Verkleben
Vliesstoffe können sowohl ein- als auch zweiseitig selbstklebend beschichtet werden. In der Filtration: beispielsweise, werden Deckenfiltermedien mit Klebemedien ausgerüstet, um die Verarbeitbarkeit in der Endanwendung zu erleichtern. Der gewünschte Bereich wird dabei mit einer Folie geschützt. Nach Abziehen der Folie kann der Vliesstoff beliebig verwendet werden. Plissierfähige Filtermedien können mit Abstandshaltern aus Hotmelt-Kleber versehen werden.
Auch hier ist eine Vorbehandlung durch Aufrauen problemlos möglich um die Faseroberfläche zu vergrößern und eine noch bessere Haftung des Klebers zu erreichen.

THERMISCHE WEITERVERARBEITUNG

Prägen
Zur Erzielung von Lagenhaftung, als optischer Hingucker, oder auch für die punktuelle Verformung voluminöser Materialien – Sandler Vliesstoffe werden in verschiedenen Anwendungen verprägt. Sie eignen sich hervorragend sowohl für die Kalander- oder Ultraschallverprägung, wie sie häufig in der Hygieneindustrie zum Einsatz kommen. Im Automobil finden Vliesstoffe auch als Prägeteile Anwendung, beispielsweise für die Motorabdeckung. Auch mit den hierfür gängigen Verfahren Heißprägung oder Ultraschallprägung können Sandler Vliesstoffe ohne weiteres verarbeitet werden.
Verformen
Aufgrund der thermoplastischen Eigenschaften der eingesetzten Polymere können Sandler Vliesstoffe verformt und den Bauteilanforderungen angepasst werden. Spezifische Geometrien sind auf diese Weise darstellbar. Zusätzlich kann mit dieser Verformung auch eine versteifende Wirkung erzielt werden.
- Automobilindustrie: Vliesstoffe werden beispielsweise zu 3D-Formteilen wie Dachhimmel oder Radlaufschale verarbeitet.
- Raumgestaltung: Akustisch wirksame Formteile aus Vlies halten auch in die Raumgestaltung Einzug: So geschehen mit einem Designer-Lampenschirm.
In der Filtrationsindustrie werden Vliesstoffe zur Vorbereitung der Faltung von Pleat-Medien nicht selten „vorgeheizt“. Auch dieser Prozess ist mit Sandler Vliesstoffen problemlos anwendbar.
Verschweißen
Verschweißbarkeit der Vliesstoffe im Ultraschallverfahren, mittels Hochfrequenzschweißen oder auch thermischem Verschweißen wird durch die eingesetzten Polymere ermöglicht.
- Automobilindustrie: Ultraschall- oder Hochfrequenz-Schweißpunkte werden eingesetzt, um Vliesstoffe an Stanz- oder Verkleidungsteile anzubringen.
- Filtration & Hygieneindustrie: Mittels Ultraschall- oder Hochfrequenzverschweißung werden Mehrlagenaufbauten verbunden.
- Technik: Vliesstoffe für Rohrisolierungen werden mit gängigen Schweißverfahren geschlossen.
Kaschieren
Sandler Vliesstoffe können je nach Anwendung mit verschiedensten Medien kaschiert werden. Mit diesen Mehrlagenaufbauten können funktionelle Strukturen erzielt werden: für höhere akustische Wirksamkeit, Versteifung, Festigkeit, Hitzebeständigkeit oder auch zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften. Von der Bekleidung, wo das Vlies mit einem Oberstoff verbunden wird, bis zum Hygieneprodukt, in dem Mehrlagenverbunde zuverlässigen Schutz und Tragekomfort vereinen – die Möglichkeiten sind schier endlos.
Sandler Vliesstoffe eignen sich auch für die in der Hygiene verwendete Hinführung zum Kaschierprozess auf einem Vakuumband, die spezifische Anforderungen an die Luftdurchlässigkeit der Materialien stellt.